Im Human Design bilden die neun Zentren das Fundament des gesamten Systems. Sie sind die energetischen Knotenpunkte, die das Leben in all seinen Facetten widerspiegeln. Jedes Zentrum repräsentiert einen spezifischen Lebensbereich, eine Funktion, die entweder stabil und verlässlich (definiert) oder offen und empfänglich (undefiniert) ist. Die Zentren sind wichtige Elemente der Grundlagen, auf denen sich die Mechanik der Körpergrafik der vier Human Design Typen entfaltet.
In diesem Beitrag tauchen wir tief in die Bedeutung der Zentren ein. Wir betrachten, wie sie funktionieren, was sie in definiertem und undefiniertem Zustand ausmacht und wie sie uns im Alltag beeinflussen. Denn nur wenn wir die Mechanik unserer Zentren verstehen, können wir die Konditionierung loslassen und unser volles Potenzial entfalten. Die Zentren sind der Ausgangspunkt für das Experiment, das wir Leben nennen – und sie laden uns ein, uns selbst auf einer ganz neuen Ebene zu entdecken.
Was sind die Zentren im Human Design?
Die neun Zentren sind die energetischen Schaltstellen, die unser Leben und unsere Interaktionen mit der Welt prägen. Sie sind wie ein inneres Netzwerk, das durch Kanäle miteinander verbunden ist. Dieses Netzwerk bestimmt nicht nur, wie Energie in uns zirkuliert, sondern auch, wie wir auf äußere Einflüsse reagieren. Sie sind der Schlüssel, um zu verstehen, wo wir verlässlich sind und wo wir offen für Konditionierung sind – und genau hier liegt die Magie des Human Design. Denn durch das Verständnis der Zentren können wir erkennen, was wirklich zu uns gehört und was wir von der Welt um uns herum aufnehmen.
Die Zentren sind nicht nur ein Werkzeug zur Selbstreflexion, sondern auch ein Wegweiser, um unser Leben bewusster und authentischer zu gestalten. Sie zeigen uns, wo unsere Stärken liegen, wo wir lernen können und wie wir unsere Energie am besten einsetzen. Ob es darum geht, Entscheidungen zu treffen, Beziehungen zu navigieren oder unseren Platz in der Welt zu finden – die Zentren sind der Schlüssel, um unser wahres Selbst zu leben.

Die neun Zentren im Überblick – Eine tiefere Betrachtung
Jedes Zentrum hat eine einzigartige Funktion und Bedeutung, die sich in definiertem oder undefiniertem Zustand unterschiedlich ausdrückt. Sie sind die Grundlage für die Mechanik der Körpergrafik und offenbaren, wie Energie durch uns fließt. Hier eine ausführlichere Betrachtung der neun Zentren:
Thema: Inspiration und mentaler Druck
Funktion: Fragen, Zweifel, Wunder
Das Kopfzentrum ist ein Druckzentrum, das uns antreibt, Antworten auf die großen Fragen des Lebens zu suchen: Warum? Wie? Was? Es ist die Quelle von Inspiration und mentalem Druck, der uns dazu bringt, über das Leben nachzudenken und neue Ideen zu entwickeln. In definiertem Zustand erzeugt es eine konstante, verlässliche Art, mit Fragen umzugehen, während es in undefiniertem Zustand offen für die Inspiration anderer ist und leicht von äußeren Einflüssen überfordert werden kann.
Thema: Konzeptualisierung und mentale Verarbeitung
Funktion: Überzeugungen, Denken, Ideen
Das Ajna-Zentrum ist ein Bewusstseinszentrum, das für die mentale Verarbeitung und das Konzeptualisieren von Ideen verantwortlich ist. Es ist der Ort, an dem Überzeugungen entstehen und Gedanken geordnet werden. Ein definiertes Ajna-Zentrum bringt eine feste Art zu denken und Überzeugungen zu bilden, während ein undefiniertes Ajna flexibel ist und die Gedanken und Meinungen anderer aufnehmen kann – oft auf der Suche nach mentaler Sicherheit.
Thema: Ausdruck und Manifestation
Funktion: Kommunikation, Handlung, Energie in Form bringen
Das Kehlzentrum ist das Zentrum der Manifestation und des Ausdrucks. Es verbindet die Energie der anderen Zentren mit der Außenwelt, sei es durch Worte oder Taten. Ein definiertes Kehlzentrum hat eine konsistente Art, sich auszudrücken, während ein undefiniertes Kehlzentrum die Energie anderer reflektiert und oft versucht, Aufmerksamkeit zu erlangen, um gehört zu werden.
Thema: Identität, Liebe und Richtung
Funktion: Kern des Selbst, Lebensweg, Sinn für Richtung
Das G-Zentrum ist das Zentrum der Identität und der Liebe. Es gibt uns ein Gefühl von Richtung und zeigt, wo wir im Leben hingehören. In definiertem Zustand bietet es eine stabile Identität und klare Richtung, während ein undefiniertes G-Zentrum offen für die Einflüsse der Umgebung ist und sich oft fragt, wer es wirklich ist oder wohin es gehört.
Thema: Willenskraft und Materialität
Funktion: Verpflichtungen, Ressourcen, Selbstwert
Das Ego- oder Herzzentrum ist ein Motorzentrum, das Willenskraft und den Antrieb für materielle Ziele liefert. Es ist der Ort, an dem Selbstwert und das Bedürfnis, sich zu beweisen, entstehen. Ein definiertes Ego-Zentrum hat eine konstante Willenskraft, während ein undefiniertes Ego oft versucht, seinen Wert zu beweisen, was zu Überanstrengung führen kann.
Thema: Lebensenergie und Fruchtbarkeit
Funktion: Vitalität, nachhaltige Energie, Freude an der Arbeit
Das Sakralzentrum ist die Quelle der Lebensenergie und der Freude an der Arbeit. Es ist ein Motorzentrum, das nachhaltige Energie liefert, um Dinge zu erschaffen und zu vollenden. Ein definiertes Sakralzentrum hat eine konstante Energiequelle, während ein undefiniertes Sakralzentrum die Energie anderer aufnimmt und verstärkt, was zu Überforderung führen kann, wenn es nicht bewusst genutzt wird.
Thema: Emotionen und Bewusstsein
Funktion: Emotionale Wellen, Bewusstheit, Motor für Gefühle
Das Solarplexus-Zentrum ist sowohl ein Motor- als auch ein Bewusstseinszentrum. Es erzeugt emotionale Wellen, die Höhen und Tiefen durchlaufen, und ist der Ort, an dem emotionale Bewusstheit entsteht. Ein definiertes Solarplexus-Zentrum erlebt diese Wellen konstant, während ein undefiniertes Zentrum die Emotionen anderer aufnimmt und verstärkt, was zu emotionaler Unsicherheit führen kann.
Thema: Instinkt und Überleben
Funktion: Intuition, Wohlbefinden, Überlebensinstinkt
Das Milzzentrum ist ein Bewusstseinszentrum, das für Instinkt, Intuition und das allgemeine Wohlbefinden verantwortlich ist. Es ist der Ort, an dem wir spüren, was uns sicher oder gefährlich ist. Ein definiertes Milzzentrum hat eine konstante intuitive Wahrnehmung, während ein undefiniertes Milzzentrum die Ängste und Instinkte anderer aufnimmt und verstärkt.
Thema: Druck und Antrieb
Funktion: Herausforderungen bewältigen, Stress, Motivation
Das Wurzelzentrum ist ein Druckzentrum, das uns antreibt, Herausforderungen zu bewältigen und voranzukommen. Es liefert die Energie, um unter Druck zu arbeiten und Dinge zu erledigen. Ein definiertes Wurzelzentrum hat eine konstante Art, mit Druck umzugehen, während ein undefiniertes Wurzelzentrum den Druck anderer aufnimmt und oft das Gefühl hat, ständig etwas tun zu müssen, um den Druck zu lindern.
Definierte und undefinierte Zentren – Stabilität und Offenheit
Ein zentrales Konzept im Human Design ist die Unterscheidung zwischen definierten und undefinierten Zentren. Diese Unterscheidung ist der Schlüssel, um zu verstehen, wie wir Energie erleben und mit der Welt interagieren.
Definierte Zentren (eingefärbt in der Körpergrafik) repräsentieren konsistente, verlässliche Energie. Hier bist du stabil und unabhängig von äußeren Einflüssen. Diese Zentren sind deine Stärke, dein Kern, auf den du dich verlassen kannst. Sie zeigen, wer du bist, unabhängig davon, was um dich herum geschieht.
Undefinierte Zentren (weiß in der Körpergrafik) sind offen und empfänglich. Hier bist du anfällig für Konditionierung durch die Energie anderer. Doch diese Offenheit ist kein Nachteil – sie ist eine Quelle von Weisheit. In deinen undefinierten Zentren kannst du die Vielfalt des Lebens erfahren und lernen, was nicht zu dir gehört. Die Herausforderung besteht darin, dich nicht mit dieser fremden Energie zu identifizieren.
Die Wirkung der Zentren in Alltagsbeispielen
Das Wissen über die Zentren im Human Design ist nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern ein praktisches Werkzeug, das uns hilft, unser Leben bewusster und authentischer zu gestalten. Es zeigt uns, wie wir mit unserer Energie umgehen, wie wir auf die Welt reagieren und wie wir uns von äußeren Einflüssen befreien können. Hier sind drei typische Alltagssituationen, die verdeutlichen, wie machtvoll dieses Wissen sein kann:
Anna hat ein undefiniertes Solarplexus-Zentrum. Sie arbeitet in einem Team, in dem es oft zu emotionalen Spannungen kommt. Jedes Mal, wenn ein Kollege frustriert oder wütend ist, fühlt Anna sich überwältigt und glaubt, sie sei für die schlechte Stimmung verantwortlich. Sie versucht, Konflikte zu vermeiden, indem sie sich anpasst und ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellt.
Durch das Verständnis ihres offenen Solarplexus-Zentrums erkennt Anna, dass sie die Emotionen anderer verstärkt wahrnimmt und diese nicht ihre eigenen sind. Sie lernt, sich nicht mit diesen Gefühlen zu identifizieren und sich bewusst abzugrenzen. Anstatt Konflikte zu vermeiden, beginnt sie, mit emotionaler Klarheit zu kommunizieren und sich auf ihre innere Autorität zu verlassen, um Entscheidungen zu treffen. Das Ergebnis? Anna fühlt sich weniger belastet und kann authentischer mit ihren Kollegen umgehen, ohne sich von deren Emotionen überwältigen zu lassen.
Max hat ein definiertes Sakralzentrum und ist ein Generator. Er ist bekannt für seine Energie und seine Fähigkeit, Dinge zu erledigen. Doch weil er so oft „Ja“ sagt, fühlt er sich zunehmend ausgebrannt. Freunde und Kollegen bitten ihn ständig um Hilfe, und Max hat das Gefühl, dass er keine Zeit mehr für sich selbst hat.
Max lernt, dass sein Sakralzentrum eine nachhaltige Energiequelle ist, die jedoch nur dann richtig funktioniert, wenn er auf seine sakrale Antwort hört. Er beginnt, bewusst innezuhalten und auf die Signale seines Körpers zu achten – ein klares „Ja“ oder „Nein“. Wenn er spürt, dass etwas nicht stimmig ist, sagt er „Nein“, ohne Schuldgefühle. Mit der Zeit merkt Max, dass er mehr Energie hat, weil er sich auf die Dinge konzentriert, die ihn wirklich erfüllen. Sein Umfeld respektiert seine Grenzen, und er fühlt sich wieder vital und ausgeglichen.
Lisa hat ein undefiniertes G-Zentrum. Sie fühlt sich oft verloren und fragt sich, wer sie wirklich ist und wohin ihr Leben führen soll. Sie hat das Gefühl, dass sie sich ständig anpasst, je nachdem, mit wem sie zusammen ist, und dass sie keine feste Identität hat.
Durch das Verständnis ihres undefinierten G-Zentrums erkennt Lisa, dass ihre Offenheit keine Schwäche ist, sondern eine Stärke. Sie versteht, dass sie die Fähigkeit hat, die Identität und Richtung anderer zu reflektieren und dadurch eine tiefe Weisheit über die Vielfalt des Lebens zu erlangen. Anstatt verzweifelt nach einer festen Identität zu suchen, beginnt Lisa, ihre Umgebung bewusst zu wählen – Orte und Menschen, die sie inspirieren und unterstützen. Sie erkennt, dass ihre Richtung im Leben nicht festgelegt sein muss, sondern sich organisch entfaltet, je nachdem, wo sie sich befindet. Diese Erkenntnis gibt ihr Frieden und Vertrauen in ihren Weg.
Fazit: Die Human Design Zentren
Die Zentren sind nicht nur energetische Mechanismen – sie sind der Spiegel unseres Lebens. Sie zeigen uns, wo wir stark sind, wo wir lernen können und wo wir uns von äußeren Einflüssen lösen müssen. Wenn du deine definierten Zentren verstehst, erkennst du, was dich ausmacht. Wenn du deine undefinierten Zentren verstehst, lernst du, wie du mit Konditionierung umgehen kannst, ohne dich von ihr beherrschen zu lassen.
Die Zentren sind das Herzstück des Human Design Systems. Sie sind die Landkarte, die uns zeigt, wie Energie durch uns fließt und wie wir mit der Welt verbunden sind. Indem du die Zentren in deiner Körpergrafik verstehst, kannst du beginnen, dein Leben aus einer völlig neuen Perspektive zu sehen – einer Perspektive, die auf deiner Einzigartigkeit basiert.
Deine nächsten Schritte:
Das Experiment beginnt hier: Erkenne deine definierten und undefinierten Zentren und beobachte, wie diese Mechanik in deinem Leben wirkt. Es ist der erste Schritt, um die Konditionierung loszulassen und deine wahre Kraft zu leben. Denn letztlich geht es im Human Design darum, du selbst zu sein – nichts mehr und nichts weniger.
Wenn du neugierig bist, lade ich dich herzlich zu einem Human Design Reading mit mir ein. Gemeinsam schauen wir uns deine Körpergrafik an und erkunden, wie du dein Human Design im Alltag leben kannst. Es ist eine Gelegenheit, dich selbst auf eine völlig neue Weise kennenzulernen und die ersten Schritte in deinem Experiment zu machen.
Buche gerne einen kostenlosen Kennenlernentermin, um dir einen ersten Eindruck zu verschaffen. Dein Human Design wartet darauf, entdeckt zu werden – lass uns gemeinsam loslegen!
FAQ zu den Human Design Zentren
Es gibt neun Zentren: Kopf, Ajna, Kehle, G-Zentrum, Herz/Ego, Sakral, Milz, Solarplexus und Wurzel.
Definierte Zentren sind farbig markiert. Sie wirken konstant nach außen und prägen dein Umfeld.
Undefinierte Zentren sind weiß. Sie nehmen Einflüsse von außen auf und verstärken sie.
Nein, deine Körpergrafik bleibt ein Leben lang gleich. Über Jovian Archive kannst du deine Körpergrafik kostenlos erstellen.
Sei dir bewusst, dass du dort empfänglich bist. Beobachte, lerne und übe dich in Gelassenheit.
Im Living Your Design Kurs werden die Grundlagen zu den Zentren detailliert vermittelt. Ein Human Design Reading ist ein guter Einstieg, ein Kurs vertieft dein Verständnis. Wenn du Interesse an einem Living Your Design Kurs bei mir hast, dann kontaktiere mich gerne.
Die Zentren sind das Fundament des Human Design. Wenn du ihre Dynamik kennst, kannst du klarer entscheiden, gesündere Beziehungen leben und deinen Alltag stimmiger gestalten.
Neben Readings bieten Coaching oder eine Begleitung die Möglichkeit, die Theorie in deinem Alltag praktisch zu verankern.







